An einem Freitagabend, kurz nach dem Internationalen Frauentag, begingen wir mit Claudia von Gélieu den Ort, an dem bis 1974 noch das Berliner Frauengefängnis stand. Neben dieser Führung zu den noch sichtbaren Spuren des Gefängnisses teilte Frau von Gélieu in einer nachfolgenden Lesung die ganz persönlichen Berichte und Erinnerungen der Inhaftierten mit uns.
Dabei wurde deutlich, dass die Frauen im Gefängnis den stigmatisierenden und frauenfeindlichen Moralvorstellungen und Gesetzen ihrer Zeit schutzlos ausgeliefert waren. Und so widmet Frau von Gélieu ihr Buch vor allem den Stimmen der Inhaftierten und führte uns an diesem Abend die Zwänge und Absonderheiten der Gefangenschaft der Frauen deutlich vor Augen. Eine eindrucksvolle Zeitreise durch Frauengeschichte und die verschiedenen politischen Systeme, die sie hinter Gitter setzten.
Nach der Lesung beteiligten sich die Besucherinnen an einem regen Austausch und reflektierten die gegenwärtige juristische und gesellschaftliche Lage von Frauen vor dem Hintergrund unseres Themenabends.