Moshtari Hilal interessiert sich für markante Gesichter und Identitäten, die in weißen Medien gar nicht oder nur eindimensional gezeigt werden. Als muslimische Frau mit Fluchterfahrungen hat sie sich selbst oft diskriminierenden Konzepten ausgesetzt gefühlt. Mit ihrer Kunst stellt sie den Anspruch, sich aus der Fremdwahrnehmung zu emanzipieren und bestehende Bilder nicht zu nähren, sondern zu aufzubrechen. Die intensive Auseinandersetzung mit Postkolonialismus, Rassismus und Feminismus ist für sie ein persönliches und bedingungsloses Anliegen.
“Ich glaube, dass sich unsere Identität nicht nur über reale Erfahrungen definiert und verändert, sondern auch über konstruierte Bilder und Begriffe, die wir täglich durch Medien, Kunst oder Musik konsumieren. So arbeite ich weiterhin mit Symbolen und Geschichten aus der muslimischen oder afghanischen Community, ironisiere aber die stereotypischen Bilder und versuche Wahnvorstellungen von kollektiven Identitäten oder einer Leitkultur aufzubrechen,“ sagt Moshtari Hilal über ihre Kunst.
In ihren Bildern und mit einem Vortrag thematisiert die Hamburgerin die Komplexität von Identität und Identitätsbildung. Bis Juni 2016 wird die Ausstellung im FRIEDA-Beratungszentrum für Frauen zu Gast sein.